Im vorletzten Blog vom 29.05.2016 habe ich mich an einer Zusammenfassung von Harari „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ versucht. Andere haben das auch in letzter Zeit, aber sie hatten die Freude, mit ihm selbst zu sprechen. Hier die Link zu zwei Fundstellen: Tagesanzeiger vom 21.05.2016: „Landwirtschaft ist ungesund“ Du – das Kulturmagazin, Ausgabe 02/2016: „Wir… P.S. zu Was wollen wir wollen? weiterlesen
Kategorie: Buchtipps
Was wollen wir wollen?
Mit dieser Frage endet das Buch „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ von Yuval Noah Harari, einem israelischen Professor der Geschichte. Es kam schon 2011 in EN, 2013 in DE heraus, war Spiegel-Bestseller – und vor einer Woche fiel es mir erst in die Hände. Ich kann es nur jedem ans Herz legen. – Warum? Es zeigt in… Was wollen wir wollen? weiterlesen
Gelb, Grün, Orange, Blau oder noch Rot…
Wer schon Laloux „Reinventing Organizations“ gelesen hat, hat auch von Farben gelesen – Infrarot, Magenta, Rot, Bernstein, Orange, Grün, Petrol. Wer ihn noch nicht gelesen hat – es geht bei diesen Farben um ein Modell für die Stufen des Bewusstseins der Menschen und der damit zusammenhängenden Art sich zu organisieren. Klingt mystisch, oder? – Verschiedenste Menschen… Gelb, Grün, Orange, Blau oder noch Rot… weiterlesen
Gelassenheit
Ein Sehnsuchtsbegriff der Gegenwart, ein Gegenzustand zu Flexibilität und Agilität?
Gelassen wäre man gern – nicht aufgeregt, nicht gestresst, nicht angreifbar.
Gelassen nimmt man etwas – man nimmt es entweder nicht wichtig oder will es nicht an sich ran lassen, oder weiss, dass es sowieso wieder anders wird.
Gelassen gibt man sich – will damit souverän wirken, auch wenn es innerlich kocht.
Vielleicht würde man auch einfach nur gerne in Ruhe gelassen werden.
Oder etwas einfach so lassen, wie es ist – und damit gelassen sein…oder werden.
Vor einigen Monaten habe ich ein Buch geschenkt bekommen: Gelassenheit – Über eine andere Haltung zur Welt, von Thomas Strässle.
Schön, was hier zu einem Wort alles recherchiert und geschrieben wurde. Was alles schon Menschen in verschiedenen Jahrhunderten zu diesem Wort gedacht haben.
Sei es eine lange Liste von Synonymen: von „Abgeklärtheit“ über „Besinnlichkeit…Geduld…Leidenschaftslosigkeit…Stille…Unempfindlichkeit“ bis zu „Zurückhaltung“. Also unterschiedliche Facetten von Lassen & Zulassen.
Sei es eine Sicht auf die Gegensätze, dem Nicht-Zulassen: von „Aufregung“ über „Hektik…Getriebenheit…Empörung“ bis zu „Engagement“.
Sei es eine historische Reise durch die Bedeutung und Herkunft der Gelassenheit. Der Begriff kommt z.B. aus der Mystik. Meister Eckhart nutzt ihn als erster irgendwann Ende des 13./Anfang des 14. Jhd. – und spricht darüber, was es denn heisse, zu lassen und gelassen zu werden.
Alles beginnt beim eigenen Ich.
Bevor ich aber das ganze Buch zusammenfasse, lest es einfach selbst. Es gibt neue Perspektiven auf das Thema.
Oder lest die Zusammenfassung im Hamburger Abendblatt vom 3.4.13.
Für Leadership und Zusammenarbeit ist Gelassenheit für mich DAS „Grundnahrungsmittel“. Sie nährt die Freude an der gemeinsamen Lösung von Herausforderungen, die Motivation sich einzubringen. Sie öffnet Raum für Kreativität.
Die Gelassenheit, die ich meine, zeigt sich in: Zuhören, Verstehen wollen, Raum geben, Lösungen entstehen lassen, Diversität aushalten, Konflikte kreativ nutzen wollen, sich nicht angegriffen fühlen, Annahmen und Tatsachen unterscheiden können – und Augenzwinkern können…
Ich wünsche euch eine schöne Woche!
Lieben Gruss – Martina
Seit ich mich der Zeit ergeben,/ fühl` ich etwas in mir leben,/ warme, wundervolle Ruh`./ Seit ich scherze unumwunden/ mit den Tagen, mit den Stunden,/ schliessen meine Klagen zu.
Und ich bin der Bürd` entladen,/ meiner Schulden, die mir schaden,/ durch ein unverblümtes Wort:/ Zeit ist Zeit, sie mag entschlafen,/ immer findet sie als braven/ Menschen mich am alten Ort.
Robert Walser, 1899 – Gelassenheit